Jakob log, seine Gemeinde zu schützen. Es tat ihm Leid,
dass seine Freunde und Nachbarn deprimiert und selbstmörderisch waren. Deshalb
log er, weil er ihnen Hoffnung geben wollte. Seine Lügen retteten das Leben von
Mischa, als Mischa Kartoffeln stehlen wollte.
Aber wenn Jakob an seinen Freunden und Nachbarn log,
behandelte er sie wie ein Kind. Er log an ihnen gleicherweise, als er an Lina
log. Er erzählte Lina viele Lügen, dass er kein Hunger hatte, dass der Zug
gebrochen war, dass sie reisen würden. Er wollte sie trösten und er wöllte sie
vor der harten Realität des Lebens schützen.
Aber seine Lügen hatten Folgen. Er konnte weder Lina noch
seine Gemeinde retten. Am Ende des Films fragte Lina, ob Wolken von
Wattebauschen nicht gemacht waren. Ihr Schock und Unglaube spiegelte die Gefühle
der Gemeinde. Für viele Wochen hatten sie gedacht, dass die Lage verbessern
würde. Aber am Ende begriff alle, dass sie an etwas falsch geglaubt hatten.
Ich war auch hereingelegt, obwohl ich wusste, dass Jakob
kein Radio hatte. Ich glaubte, dass der Film einen guten Ausgang haben würde. Also
am Ende teilte ich Linas Schock. Ich
weiß nicht, ob der Film mehr oder weniger trist wäre, wenn ich an der Hoffnung,
die Jakob seiner Gemeinde gab, nicht glaubte. Aber die Macht der Lügen/der
Hoffnung war mehr als eine Filmillusion—sie beeinflusste mich, die Zuschauerin.
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