12 März, 2013

Jakob der Lügner


Jakob log, seine Gemeinde zu schützen. Es tat ihm Leid, dass seine Freunde und Nachbarn deprimiert und selbstmörderisch waren. Deshalb log er, weil er ihnen Hoffnung geben wollte. Seine Lügen retteten das Leben von Mischa, als Mischa Kartoffeln stehlen wollte.


Aber wenn Jakob an seinen Freunden und Nachbarn log, behandelte er sie wie ein Kind. Er log an ihnen gleicherweise, als er an Lina log. Er erzählte Lina viele Lügen, dass er kein Hunger hatte, dass der Zug gebrochen war, dass sie reisen würden. Er wollte sie trösten und er wöllte sie vor der harten Realität des Lebens schützen.


Aber seine Lügen hatten Folgen. Er konnte weder Lina noch seine Gemeinde retten. Am Ende des Films fragte Lina, ob Wolken von Wattebauschen nicht gemacht waren. Ihr Schock und Unglaube spiegelte die Gefühle der Gemeinde. Für viele Wochen hatten sie gedacht, dass die Lage verbessern würde. Aber am Ende begriff alle, dass sie an etwas falsch geglaubt hatten.

Ich war auch hereingelegt, obwohl ich wusste, dass Jakob kein Radio hatte. Ich glaubte, dass der Film einen guten Ausgang haben würde. Also am Ende teilte ich Linas Schock.  Ich weiß nicht, ob der Film mehr oder weniger trist wäre, wenn ich an der Hoffnung, die Jakob seiner Gemeinde gab, nicht glaubte. Aber die Macht der Lügen/der Hoffnung war mehr als eine Filmillusion—sie beeinflusste mich, die Zuschauerin. 


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